Mehr für die Versorgung von Demenzkranken einsetzen
Landespolitiker besuchten Fach-Pflegeeinrichtung St. Katharina in Thuine

 

CDU-Landtagsabgeordnete aus dem Bezirk Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim haben im Rahmen ihrer Sommerreise zum Thema Gesundheit und Pflege die Fach-Pflegeeinrichtung St. Katharina der Niels-Stensen-Kliniken in Thuine besucht.


Thuines Bürgermeister Karl-Heinz Gebbe begrüßte die Politiker und hob die Bedeutung der Thuiner Schwestern für die Gemeinde hervor. Sie hätten diese zu dem gemacht, was sie heute mit all ihren Einrichtungen sei. Dazu gehöre auch das Haus St. Katharina. Es sei gut, dass sich die Landespolitik des so wichtigen Themas Pflege annehme. Er hoffe auf hilfreiche Lösungen und mehr Geld für das Gesundheitswesen, so Gebbe.


Pflegedienstleiterin Irene Kathmann und ihre Stellvertreterin Silvia Schnieders stellten den Politikern die Fach-Pflegeeinrichtung vor. In der Region gebe es kaum eine vergleichbare Pflegeeinrichtung ausschließlich für Demenzkranke. Deshalb kämen die Bewohner nicht nur aus dem Emsland, sondern auch aus dem Osnabrücker Land und dem Westfälischen. Die Einrichtung bestehe nun seit zwölf Jahren, 55 Menschen zwischen Mitte 50 und 90 Jahren mit Demenz seien hier in der Langzeitpflege.


Das Haus gehe neue Wege. Das werde schon an der Architektur deutlich, erläuterte Irene Kathmann: Demenzkranke im mittleren bis schweren Stadium entwickelten oft einen starken Bewegungsdrang. Dieser könne hier trotz der eingeschränkten Orientierungsfähigkeit der Bewohner gelebt werden, da das Haus in Form einer Acht als Rundwanderweg angelegt sei. Es gebe keine Sackgassen, alle Wege führten zur Begegnung in den Gemeinschaftszonen oder zum Wohnzimmer zurück, so die Pflegedienstleiterin.


Die Räume und auch der Gartenbereich sind zudem ohne Stufen erreichbar. Dies gilt auch für die Innenhöfe. Die Acht ermöglicht eine große Überschaubarkeit von den Pflegestützpunkten aus, die im Mittelpunkt liegen.


„So ist Sicherheit und das Gefühl familiärer Nähe möglich“, betont Irene Kathmann. Der Leitsatz des Hauses laute: „Die Menschen hier dürfen ihre Demenz leben. Ein Mensch mit Demenz hat immer recht.“ Es gebe keine festen Tagesabläufe, war zu erfahren. Die Bewohner würden morgens nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt geweckt, sondern dann versorgt, wenn sie wach würden.


Das Haus hat 70 Mitarbeiter, darunter 58 Prozent Fachpflegekräfte. „Eine sehr gute Quote, die wir halten möchten“, so die Pflegedienstleiterin. Es seien alle Stellen besetzt, aber der Fachkräftemangel sei dennoch deutlich spürbar.

 

Die Politiker waren von dem Konzept der Einrichtung sichtlich angetan und bedankten sich für die umfassenden Einblicke. Sie würden „handfeste Eindrücke“ mit nach Hannover nehmen und kündigten an, sich stärker für die Versorgung von Menschen mit Demenz einzusetzen.


Foto: Daniel Meier / Niels-Stensen-Kliniken.