Die Gemeinden

Die Molton-Web Roling GmbH erweitert in Freren

 

 

Vor 16 Jahren hat Guido Roling als Einzelkämpfer angefangen, Molton-Bühnenstoffe zu vertreiben. Vor acht Jahren waren es in einer im Frerener Gewerbegebiet gepachteten Halle weitere zwei Teilzeitkräfte. 2015 sind es 20 und aktuell 30 Beschäftigte. Diese werden in Kürze auf dem früheren Gelände der Esch Profilbau GmbH arbeiten.

 

 

Die Molton-Web Roling GmbH hat im Frerener Gewerbegebiet an der Industriestraße das Gelände der Esch Profilbau GmbH übernommen. Das Büro des 30-Mann-Betriebes ist am Mittwoch bereits umgezogen (Foto), der Rest der Firma folgt bis zum 1. April nach der abgeschlossenen Modernisierung der Hallen. Foto: Carsten van Bevern

 

 

Helene Fischer, die Toten Hosen oder Cirque du Soleil: Sie alle traten oder treten aktuell auf Bühnen auf, die mit Moltonstoffen aus Freren ausgestattet worden sind. Molton? Molton ist ein Baumwollstoff ähnlich dem der Biberbettwäsche. Er ist aber dicker und fester und wird unter anderem für Bühnen- oder Messevorhänge benutzt. „Diese müssen schwer hängen, licht- und schallschluckend und vor allem schwer entflammbar sein“, hatte der 44-jährige gelernte Maschinenbaumeister Guido Roling 2015 bei einem Besuch den Mitgliedern des Frerener Stadtrates am damaligen Firmensitz in einer angemieteten Halle am Goldbaumweg erklärt.


Auch Planen im Angebot

20 Mitarbeiter zählte sein Betrieb zu dieser Zeit, darunter viele in Teilzeit oder als Aushilfe. „Das ging gar nicht anders, da wir im Frühjahr und im Herbst bis zum Winter sehr viel, im Sommer aber nur sehr wenig zu tun haben“, erläutert der Geschäftsführer die in diesem Bereich üblichen „Wellenbewegungen“ bei den Aufträgen.

Daher begann er wenig später zur gleichmäßigeren Auslastung mit dem Aufbau der Produktion von Planen zum Abdecken unter anderem von Booten, als Sonnenschutz oder zum Abtrennen von Hallenteilen oder im Privaten auch von Terrassen.

6000 Quadratmeter großes Gelände

Die Planenproduktion läuft am „alten“ Standort am Goldbaumweg, für die Stoffproduktion mietete er zwischenzeitlich eine weitere Halle in dem Gewerbegebiet an. Jetzt werden in Kürze die beiden Produktionslinien auf dem Gelände der ehemaligen Esch Profilbau GmbH zusammengeführt, die Büros befinden sich seit diesem Mittwoch bereits am neuen Standort.

 

Das rund 6000 Quadratmeter große Gelände mit 1700 Quadratmeter Produktions- und 300 Quadratmeter Büroflächen hat er Ende 2016 vom Vorbesitzer Friedhelm Esch übernommen, der den Betrieb aus Altersgründen aufgegeben und für den Betrieb als Ganzes über längere Zeit keinen Käufer gefunden hatte. So „wanderte“ der Torantriebsbereich zu einer Firma nach Ibbenbüren und der Metallbaubereich zu einem Thuiner Unternehmen.

In die energetische Sanierung und Vorbereitung der Immobilie für die eigenen Zwecke investierte Roling „im mittleren sechsstelligen Bereich“ – unter anderem auch für schnellere Internetverbindungen in einen eigenen Funkturm zum Anschluss an das Emslandtel-Richtfunknetz. „Spätestens ab dem 1. April werden wir alles an einem Ort haben, das ist für uns dann ein großer Vorteil“, erklärte Roling gegenüber unserer Redaktion.


Leerstand vermieden

„Wir sind natürlich sehr froh, dass für diese große Gewerbeimmobilie so schnell eine Nachfolgelösung gefunden werden konnte und kein Leerstand eintrat“, freute sich Frerens Erste Samtgemeinderätin Sonja Ahrend.

Und die nächsten Pläne hat der umtriebige Unternehmer auch schon: „Auf dem Gelände ist noch Platz für ein eigenes Geschäft. Denn alle Moltonstoffe und Planen können auch von Privatkunden direkt bei uns bestellt und abgeholt werden.“


Immer donnerstags eine gesunde Mittagspause mit Sport

Eine weitere Idee hat er schon umgesetzt: Seit Mitte 2016 gönnt er seinen Mitarbeitern jeden Donnerstag eine kostenlose gesunde Mittagspause, in der die Fitnesstrainerin Anja Termöllen in den Betrieb kommt und am Arbeitsplatz sowie auf freiwilliger Basis sportliche Übungen anbietet.

 

Die Nachfrage ist gut. „Die meisten Mitarbeiter nehmen daran teil. Und ich erhoffe mir davon natürlich einen geringeren Krankenstand und weiter so motivierte Mitarbeiter“, erklärte Roling, der sich diese Mittagspause, wenn möglich, auch nicht entgehen lässt.

 

 

 

Text: Carsten van Bevern, Lingener Tagespost