Die Gemeinden

Achten Sie auf den Eichenprozessionsspinner

Der Eichenprozessionsspinner (EPS) ist ein Pflanzenschädling, stellt aber auch für den Menschen eine Gesundheitsgefahr dar. 

 

 

 

 

Woher kommt der Eichenprozessionsspinner ?


Die Klimaerwärmung begünstigt die Vermehrung von wärmeliebenden Insekten. So breitet sich der Eichenprozessionsspinner in Deutschland immer weiter aus. Auch unsere hiesige Region ist davon betroffen.


Er liebt die Wärme und bevorzugt freistehende und von der Sonne be­schienene Einzelbäume. Bei Massenvermehrungen besiedelt er auch das Innere von Eichenbeständen.


Im Mai schlüpfen die Raupen, die sich tagsüber in den Nestern ver­stecken. Abends wandern sie als Prozession vom Nest in die Baumkrone und fressen die Blätter - bei Massenvorkommen bis die Krone völlig kahl ist. Die Verpuppung findet ebenfalls in den Nestern statt. Im Spätsommer schlüpfen aus den Puppen die fertigen Nachtfalter, die im Umkreis von 2 km erneut an Eichenzweigen ihre Eier ablegen.


Gesundheitliche Gefahren durch den Eichenprozessionsspinner


Der EPS ist eine Schmetterlingsart, die eine gesundheitliche Bedeutung für den Menschen hat:
Die Gifthaare der Raupen können bei Berührung unangenehme Reaktionen hervorrufen. Dazu zählen:


• Hautirritationen (starker Juckreiz, vor allem abends und nachts, Pusteln und Quaddeln)

 


• Atembeschwerden und
• Augenreizungen.


Die Brennhaare können noch nach Jahren die gleiche gesundheitsschädigende Wirkung besitzen.
Mit jedem neuen Kontakt wächst die Empfindlichkeit und die Reaktions­intensität steigt mit der Anzahl der Einzelkontakte stetig an.


Auch Wild­ und Haustiere reagieren empfindlich auf die Gifthaare. Auch können die Haare auf deren Fell haften bleiben und so an den Menschen weitergegeben werden.


Was ist zu tun?


Sowohl der Biozideinsatz als auch Absaugmaßnahmen zur Bekämpfung des EPS zum Schutz der menschlichen Gesundheit sollten von einer Fachfirma durchgeführt werden.


- Verantwortlich für die Bekämpfung des EPS sind immer die Eigentümer.
- Sind der Befall und das Belastungsrisiko gering, reicht eine Überwa­chung des Befalls und das Aufstellen von

 Warnhinweisen.
- Liegen ein starker Befall und ein hohes Belastungsrisiko vor, sollte gewarnt und abgesperrt werden und eine

  Bekämpfung durch eine Fachfirma erfolgen. Diese saugt die Nester ab oder führt eine chemische Behandlung der

  Eichenkronen durch.
- Melden Sie nicht gekennzeichneten Befall der Gemeinde oder dem zuständigen Landkreis.


Wie schütze ich mich?


- Achten Sie auf die Beschilderung „Warnung vor dem Eichen­prozessionsspinner“ und meiden Sie diese Bereiche.
- Raupen und Nester niemals berühren.
- Auch unterhalb der befallenen Bäume können am Boden liegende Brennhaare noch jahrelang gesundheitliche

  Probleme auslösen.
- Auf Holzfällungs­- und Pflegemaßnahmen verzichten, solange Raupennester erkennbar sind.
- Bekämpfung nur von fachkundigemPersonal durchführen las­sen, das einen Vollschutzanzug trägt und über

  eine entsprechende Technik verfügt (Schädlingsbekämpfer).
- Windverhältnisse beachten.
- Wer mit den Härchen in Kontakt kommt, sollte zum Arzt gehen und ihm mitteilen, dass wahrscheinlich Kontakt mit den

 Haaren des EPS bestand.
- Bei starkem Juckreiz können Antihistaminika helfen, Kratzen treibt die Gifthaare nur tiefer in die Haut.
- Bei schweren allergischen Reaktionen mit Asthma und Atemnot sofort den Rettungsdienst rufen.
- Nicht über Kleidung, Schuhe, Kinderwagen etc. Brennhaare in die Wohnung tragen.
- Kontaminierte Kleidung schnell wechseln und bei mindestens 60°C waschen.
- Duschen und Haare waschen. Kaltes Wasser lindert Juckreiz! Augen mit viel Wasser spülen.


Fazit:


Es ist davon auszugehen, dass das Problem mit den Raupenhaaren des EPS in absehbarer Zeit nicht vollständig beseitigt werden kann. Daher ist es notwendig, durch eine umsichtige Verhaltensweise die Gefahr zu minimieren und wiederholten Kontakt zu vermeiden. Eine punktuelle Schadensbegrenzung und Beseitigung akuter Gefahrenquellen stehen dabei im Vordergrund.


Bei Fragen oder einem festgestelltem Befall melden Sie sich bitte bei der Samtgemeindeverwaltung, Herrn Quae, Tel. 05902/950-110 oder Herrn Mey, Tel. 05902/950-108, um die weiteren Maßnahmen abzustimmen.