Gedenkfeier zur Erinnerung an die Reichspogromnacht in Freren

  

 

Am 9. November wurde wieder sehr würdevoll an die Novemberpogrome gedacht. Die Veranstaltung hat einen ganz besonderen Stellenwert für die Stadt Freren.


Seit über 40 Jahren organisiert Lothar Kuhrts die Veranstaltung und seit 37 Jahren findet diese am Gedenkstein in unmittelbarer Nähe zum jüdischen Bethaus statt.


Das Gedenken ist aktueller und notwendiger denn je. Und so ist es von großer Bedeutung und eine schöne Tradition, dass sich die Schüler*innen der Franziskus-Demann-Schule und der Paul-Moor-Schule an dieser wichtigen Veranstaltung in der Stadt Freren seit Jahren aktiv beteiligen.


In diesem Jahr erinnerten die Zehntklässler an die grausamen Schicksale der jüdischen Mitbürger. Sie wurden beraubt, erniedrigt, gequält und ermordet! Der Schülerchor umrahmte das Gedenken mit dem bekannten jüdischen Lied Shalom Chaverim („Bis wir uns wieder sehen, möge Shalom, Friede mit euch sein“).


In ihrer Rede nahm Tanja Landgraf als Mitglied des Rates der Stadt Freren sich der Bedeutung des Erinnerns an. „Es macht mich sprachlos, dass 78 Jahre nach der Beendigung der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten vor genau einem Monat und zwei Tagen in Israel von der Hamas der größte Genozid an jüdischen Menschen seit dem zweiten Weltkrieg verübt wurde. Seit Jahrzehnten sagen wir „Nie wieder“, und meinen damit, dass nie wieder solche Gräueltaten wie im Holocaust an jüdischen Menschen von Deutschen verübt werden dürfen. Aber, nicht nur das: „Nie wieder“ meint auch keine Duldung von Antisemitismus oder Rassismus oder anderer Unterdrückung. Wir alle sollten wachsam sein und uns gegen jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung einsetzen. Wir müssen für ein demokratisches und tolerantes Deutschland eintreten, in dem jeder Mensch ungeachtet seiner Herkunft, Religion oder Hautfarbe gleichberechtigt ist, in dem jede Person ihre Meinung vertreten darf und niemand Angst haben muss vor Repressalien.“

 

Eine sehr würdevolle Veranstaltung, bei der das Erinnern und das Gedenken als wichtiger denn je zum Ausdruck kam.