Ehepaar Apken sind Thuines Bürger des Jahres 2017


Bürgerversammlung mit 200 Gästen – Caritasdirektor Loth: Freiheitliche Gesellschaft ist keine Selbstverständlichkeit

 

 

Irmgard und Alfons Apken sind zu Thuines Bürgern des Jahres ernannt worden (von links): Karl-Heinz Gebbe und seine Stellvertreter Christof Kuiter und Hans Herbers, die Eheleute Apken sowie Caritasdirektor Franz Loth. Foto: Carsten van Bevern

 

Irmgard und Alfons Apken sind für ihr über Jahrzehnte in vielen Bereichen geleistetes ehrenamtliches Engagement in Thuine zu Bürgern des Jahres 2017 ernannt worden. Die rund 200 Besucher der Bürgerversammlung im Saal Bruns quittierten am Sonntagabend die Entscheidung des Bürgermeisterteams mit lang anhaltendem Beifall.

 

„Es ist uns vom Gemeinderat ein Anliegen, jedes Jahr Personen für ihr besonderes Engagement auszuzeichnen“, erklärte Thuines Bürgermeister Karl-Heinz Gebbe zum Abschluss der Bürgerversammlung. Das „Problem“ dabei? „In vielen Bereichen in unserer Gemeinde arbeiten zahlreiche Frauen und Männer über Jahre oder gar Jahrzehnte ehrenamtlich, ohne im Vordergrund zu stehen“, erklärte im Gebbe im Namen des Gemeinderates. Und ohne diesen Einsatz würde vieles in der Gemeinde nicht funktionieren.

 

„Ausschlaggebend für die heutige Ehrung ist aber die Vielzahl der Tätigkeiten, die die Geehrten geleistet haben und weiter leisten“, erklärte der ebenfalls ehrenamtlich tätige Gemeindebürgermeister und listete einige Bereiche auf: Sportverein, KFD, Kirchenchor, Fastabendvater sowie soziales Engagement bei der Pflege von Familienangehörigen. „Beide haben zudem immer ein offenes Ohr für ihre Mitbürger, denen sie stets mit Wort, Tat und Freundlichkeit behilflich sind.“ Die Anwesenden ahnten schon, dass es sich dabei um das im vergangenen Jahr noch schwer mit dem Pkw verunglückte Ehepaar Irmgard und Alfons Apken handeln musste, gingen doch die letzten Worte Gebbes schon ein wenig im Beifall unter.

 

Der „eigentlich sprachlose“ Geehrte bedankte sich mit bewegenden Worten für die Ehrung und warb zugleich um Mitstreiter: „Ich wünsche mir, dass sich auch in Zukunft möglichst viele Thuine ehrenamtlich engagieren. Zum Beispiel werden im Sportverein immer Trainer und Betreuer gesucht.“

Zuvor hatte auch der aus dem Emsland stammende Caritasdirektor der Diözese Osnabrück, Franz Loth, in seiner Festrede die Bedeutung des Ehrenamtes herausgestellt: „Menschen, die sich kümmern, sind die Großen der Gesellschaft und nicht die Abzocker.“

 

„Ehrliche Sprache“

Er ging in seiner eindringlichen Rede auf die gesellschaftlichen Herausforderungen vor dem Hintergrund von Hunger, Kriegen und Bedrohungen für die Demokratie ein und stellte sein Zehn-Punkte-Programm vorgestellt: „Wir benötigen eine ehrliche Sprache und weniger Floskeln, mehr solidarisches Verhalten, mehr Kümmerer vor allem in ländlichen Gebieten, mehr Transparenz bei den Entscheidungen und manches Mal auch mehr Geduld und eine humorvolle Gelassenheit.“ Sein Fazit: „Die freiheitliche Gesellschaft und alles, was wir uns in den letzten 70 Jahren erarbeitet haben, ist keine Selbstverständlichkeit. Für uns alle gibt es viel zu tun.“

 

Zum Abschluss der von den Jagdhornbläsern musikalisch umrahmten Versammlung wies Maria Evers auf die Feiern zum 100-jährigen Bestehen der KFD-Gruppe Thuine-Venslage am 21. Mai sowie am 12. August hin. Am Ostermontag, 17. April, wird Pater Fredegand Köhling in der Pfarrkirche St. Georg sein diamantenes Ordensjubiläum feiern. Festprediger wird der Provinzial der Deutschen Kapuzinerprovinz, Pater Marianus Parzinger, sein – die ganze Gemeinde ist dazu und dem anschließenden Mittagessen im Saal Bruns eingeladen. Pastor Krallmann erklärte, dass sich zur Romfahrt der Pfarreiengemeinschaft im Oktober insgesamt 314 Personen angemeldet haben.

Foto und Text: Carsten van Bevern, Lingener Tagespost